Am 23. Und 24. April 2016 fand auf der Regattastrecke Grünau, also direkt vor unserer Haustür die alljährliche Frühregatta statt. Für die knapp 150 Rennen reisten neben den Berliner Rudervereinen auch Ruderkameraden aus Potsdam, Dresden, Leipzig, Rüdersdorf, Pirna und zahlreichen anderen Städten an. So gingen ca. 1000 Ruderinnen und Ruderer aller Altersklassen in den zwei Tagen den Start.

Für uns als Trainer und unsere Schützlinge war es also wie jedes Jahr die erste große Gelegenheit sich nach dem langen Landtraining im Winter und der Vorbereitung über die letzten Wochen im Boot mit anderen Kindern im Wettkampf zu messen. Aus unserer relativ kleinen Trainingsgruppe gingen zwar nur acht Kinder an den Start, das machte die erzielten Ergebnisse des Wochenendes jedoch um so unglaublicher für uns.

Die im Vorfeld wohl größten Medaillenambitionen hatte das Duo Dominic Ruehling und Christopher Dahlenburg. Die beiden Jungs(Jahrgang 2003) hatten sich intensiv im Einer und vor allem im Doppelzweier auf die Wettkampfsaison vorbereitet. Etwas erschwerend war jedoch, dass sich das eigentliche Boot der beiden momentan in Reparatur befindet und wir eigentlich auch mit neuen Kinderskulls gerechnet hatten. Beides verschiebt sich allerdings. Trotzdem setzten die Jungs, mit älterem Bootsmaterial als viele ihrer Konkurrenten, gleich am Samstagmorgen auf der Langstrecke über 3000m das erste große Ausrufezeichen. Sie gewannen mit 1:05 Min Vorsprung auf Platz zwei!!! Dieses grandiose Ergebnis bestätigten die Jungs sowohl Samstag als auch Sonntag über 1000m, indem sie bei Gegenwind ihre Kraft ausspielten und die anderen Boote, u.a. die sonst Starke Konkurrenz aus Potsdsam, mit 20 und 22Sekunden hinter sich ließen. Es folgte noch ein Rennen im Einer zum Abschluss, bei denen Dominic wiederum siegte und Chrissi in einem anderen Lauf einen guten zweiten Platz belegte. Somit haben die beiden gleich zu Saisonbeginn ihre Ambitionen unterstrichen, sich beim Landesentscheid im Juni als eine von zwei Doppelzweiertams für die Berliner Mannschaft zum Bundeswettbewerb zu qualifizieren. Bis dahin muss natürlich weiter fleißig trainiert werden.

Auch Steuermann Devin Kahe musste sich über die Langstrecke und zwei weitere Rennen der teilweise weit größeren und schweren Konkurenz stellen. Siegen konnte er zwar nicht, kämpfte sich jedoch an beiden Tagen tapfer durch.

Ebenfalls am Samstag startete Tom Dewald (Jahrgang 2004) über 300m in einem von vielen Kinderrennen. Er konnte sich aufgrund seiner guten Technik vom Start aus direkt absetzen und holte sich so mit 9Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg im Renneiner! Weiter so!

Unser kleines Doppelzweier-Duo Linus Auer und Marvin Witte(beide 2005) starteten ebenfalls über 300m, und setzten sich nach hartem Kampf und guter Zusammenarbeit gegen das Boot von den Wannseelöwen im Endspurt durch. Linus krönte seine Leistung im Zweier noch, indem er Sonntag im Einer ebenfalls auf den letzten Metern durch souveräne Technik, harten Kampf und zahlreiche Kontrollblicke zum Gegner vom Ruderclub Tegel sein Rennen für sich entschied. Die abschließenden Slalomrennen beendeten Linus und Tom im Einer mit einem 2. Und 4. Platz.

Charlotte Baarß und Florentine Hendel (2004/2005) starteten ebenfalls im Doppelzweier über 300m. Hier belegten sie einen dritten Platz hinter RCKW und Pirna und vor Oberhavel-Hennigsdorf und Richtershorn. Auch sie zeigten eine Leistung auf die man in den nächsten Wochen zu andern Regatten aufbauen kann.

Insgesamt waren Max Besser und ich wirklich überrascht und überaus glücklich, was unsere kleine Gruppe alles abgeräumt hat und gegen was für Vereine sie sich durchgesetzt haben. 7Siege in zwei Tagen für unsere Trainingsgruppe! So beendeten wir Trainer das Regattawochenende mit einem ziemlich breiten Grinsen im Gesicht und unsere „Kleinen“ mit viel Selbstvertrauen und der ein oder anderen neuen Medaille. Jetzt packt uns und die Trainingsgruppe natürlich der Ehrgeiz und der Spaß am Rudern, um uns die nächsten Wochen bis zur Regatta in Rüdersdorf(14./15.05.) vorzubereiten und diese dann ähnlich erfolgreich zu gestalten.

Paul Habermann