OLYMPUS DIGITAL CAMERANoch ist die schöne Wanderfahrt nach Kallienchen am Motzener See vor einem Jahr in guter Erinnerung, folgte bereits die nächste.
Wieder hat unser Fahrtenleiter Klaus Neumann frühzeitig mit der Organisation begonnen und die Wanderruderer zusammen getrommelt.
Diesmal war der Ausgangspunkt das schöne, im Norden Brandenburgs gelegene Städtchen Neuruppin am Ruppiner See.
Am Abend des 12. Juni, Freitag, reisten alle Teilnehmer individuell per Auto bzw. Motorrad an. Gastgeber war der Neuruppiner Ruderclub, welcher bezeichnender Weise, wie Empor auch, an der Regattastraße liegt.
Ein Teil der Mannschaft fand Quartier in den Unterkünften des Bootshauses, der andere Teil zog es vor, in Zelten auf dem Vereinsgelände zu übernachten. Einer liebte es etwas komfortabler und übernachtete mit der Familie in einem nahegelegenen Hotel.
Ulrike und Klaus hatten bereits für die Verpflegung inklusive Grillfleisch gesorgt, welches durch unseren nun schon sehr erfahrenen Wanderfahrtengrillmeister Frank Leihbecher bestens zubereitet wurde.
Der Abend wurde gemeinsam bei schönstem Wetter mit Seeblick am Grillplatz verbracht.

Der Samstag begann für die meisten bei strahlendem Sonnenschein erstmal mit einem Sprung in den See.
Ulrike und Klaus hatten natürlich auch schon für das Frühstück gesorgt. Frank war schon beim Bäcker. Gegen 8:00 war Frühstück angesagt.

9:00 sollte vom Steg abgelegt werden. Das klappte natürlich nicht ganz. Einer unserer Jugendlichen war Freitagabend noch bei einer Geburtstagsparty und kam Samstag früh mit der Bahn nachgereist.
Naja, die Mannschaften mussten auch noch zusammengestellt werden. Gebucht waren drei Gig-Vierer. Es hätte aber jedes Boot mit einem „Loch“ fahren müssen. Die freundlichen Ruderkameraden des Neuruppiner Ruderclubs hatten aber ein Einsehen und gaben uns einen fast nagelneuen geklinkerten Holzzweier mit Steuersitz im Bug.
Das war natürlich eine Freude für unsere drei Jugendlichen. Hatten sie nun ihr eigenes Boot.
Nachdem wir uns genug sortiert hatten, konnte es 10:00 auf Tour gehen.

Unsere kleine Armada bestand nun aus zwei Vierern und besagtem Zweier.

Das Flaggschiff, ein besonders breites A-Gig mit dem bezeichnendem Namen „Pater Wichmann“ war mit unserem Fahrtenleiter Klaus Neumann, dem Chefsteuermann Wieland Trull, dem Bordarzt Karsten Gorek und unserem Obergrillmeister Frank Leibecher besetzt.
Flankiert wurde die Mannschaft durch den B-Gig „Brandenburg“ (wie die gleichnamige Fregatte der Bundesmarine in Wilhemshaven) mit der einzigen Frau an Bord Annett Fittkau und der Crew Jörg Dahn, Jan Schulze, Henrik Sievers, Andree Krause und unserem kleinen Beobachter im Bug Tillmann Nauck.

Der Zweier „Coco“ war mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren unser Jugendboot. Die Besatzung bestand aus Moritz Nauck, Tillmann Besser und Tim Krause.

Erstmal ging es bis zur nördlichen Ausfahrt des Ruppiner Sees. Wir passierten die Alt Ruppiner Schleuse und danach wunderschöne Seen, Molchowsee, Tetzensee, Zermützelsee und Tormowsee.
12:30 erreichten wir das idyllisch gelegene Restaurant „Boltenmühle“. Dort wurde angelegt und wir hatten wieder festes Land unter den Füßen.
Alle freuten sich auf ein zünftiges Mittagessen. Die größte Freude gab es aber sicher für unseren jüngsten Teilnehmer Tillmann Nauck. Er hatte im Bug der „Brandenburg“ wacker durchgehalten. Jetzt gab es aber endlich einen Spielplatz mit Klettergerüst und Buddelkasten für ihn.
Nachdem sich alle gut erholt hatten, wurden 14:15 wieder „die Anker gelichtet“ und es ging auf die Rückfahrt durch die malerische, teils motorbootfreie Landschaft.
So langsam begann sich der bis dahin strahlend sonnige Himmel einzutrüben und es zeigten sich einige unheilvolle dunkle Wolken, aus denen es bald schon „grummelte“ und einige Blitze zuckten.
Während unserer Wartezeit vor der Alt Ruppiner Schleuse erreichte uns auch ein kurzer Regenschauer. Das Gewitter kam jedoch nicht näher und verzog sich mit samt dem Regenschauer recht bald wieder.
So trafen wir zufrieden, gut und trocken 16:15 im Neuruppiner Ruderclub ein, nachdem wir 33 km Tagespensum hinter uns gebracht hatten.

Kaum waren die Boote verstaut, wir saßen gemütlich bei Grillfleisch und dem einen oder anderen Bier, da wurden wir von einem ordentlichen Platzregen eingeholt. Wie saßen ja unter einem Dach, so konnte uns das Wetter nichts anhaben.

Am kommenden Morgen gab es wieder ein leckeres Frühstück mit frischen Brötchen. Frank hatte natürlich einen Bäcker ausfindig gemacht, der auch am Sonntag geöffnet hatte.
Der Sonntag zeigte sich von seiner trüben Seite und es wehte ein ordentlicher Wind. Es regnete aber glücklicherweise nicht.
Diesmal wurde etwas pünktlicher abgelegt und unsere Armada setzte sich 9:30 auf dem Ruppiner See Richtung Süden in Bewegung.
Das Tagespensum musste gegenüber Sonntag etwas geringer ausfallen, war doch die Rückgabe der Boote für 14:00 vereinbart.
So fuhren wir bis an das südliche Ende des Sees, nach Wustrau. Dort wurde 11:00 angelegt und eine gemütliche Kaffeepause mit leckerem Kuchen eingelegt.
12:00 stießen wir dann wieder in See und erreichten nach einem Tagespensum von 20 km trotz teils heftigem Wind den Heimathafen im Neuruppiner Ruderclub.
Die Boote wurden ordentlich in der Halle verstaut. Fahrtenleiter Klaus regelte das Organisatorische und der Rest brach buchstäblich die Zelte ab.

So langsam nagte bei vielen wieder der Hunger und einfach so in alle Winde verwehen, das wollte auch keiner. Also machten wir uns mit den Autos bzw. dem Motorrad nochmal ins Stadtzentrum auf. Dort trafen wir uns in „Theos Steakhaus“ (der Name stammt von Theodor Fontane) und ließen die wunderschöne Wanderfahrt nochmal Revue passieren bei leckeren Riesenschnitzeln und deftigem Rumpsteak.
Trotz der üppigen Mahlzeit war bei den meisten hinterher noch Platz im Bauch für ein leckeres Eis beim Italiener um die Ecke.
Während der Heimfahrt kam dann nochmal die Sonne heraus und alle sind nach so einem tollen Wochenende gutgelaunt und wohlbehalten am zeitigen Abend zu Hause angekommen.

Die von uns befahrenen Gewässer liegen in wunderschöner Landschaft und haben gegenüber unseren Gewässern einen gewissen Vorteil. Es gibt nur sehr wenig Motorboote. Egal ob Vormittag oder zeitiger Nachmittag am Wochenende. Die Ruderer haben immer ein schönes ruhiges Revier.

Unseren drei Jugendlichen Moritz, Tillmann und Tim sei hiermit auch besondere Achtung gezollt. Die drei haben beide Tage komplett als eigenständige Mannschaft durchgehalten, auch wenn Hände und Hintern schmerzten. Sind sie doch alle drei normalerweise keine Ruderer, entspringen vielmehr anderen Sportarten wie Leichtathletik, Segeln und Schwimmen.

Vielen Dank auch unserem Organisator und Fahrtenleiter Klaus. Hat er uns doch ein so schönes Wochenende beschert.
Es war sehr sehr schön und ich denke, alle würden gern wieder solch eine Fahrt machen.

Euer „Brandenburg“-Crew-Mitglied

Andree

 

Anbei als pdf.-Datei mit Bildern. Wanderfahrt Neuruppin Juni 2015